Autor*innen
Carrie B. Dohe
Philips’-University, University of Marburg
Katharina Glaab
Norwegian University of Life Science
Jiska Gojowczyk
Max-Planck-Insitute in Cologne,
Alexandre Grandjean
University of Lausanne
Derk Harmannij
University of Exeter
Lior Herman
Hebrew University of Jerusalem
Sofiah Jamil
Australian National University
David Krantz
Arizona State University
Stéphanie Majerus
University of Fribourg
Christophe Monnot
University of Strasbourg
George Nche
University of Nigeria
Juliane Stork
Humboldt-Universität zu Berlin
Charel du Toit
University of Pretoria
Global Religious Environmental Activism: Emerging Conflicts and Tensions in Earth Stewardship
Ein wesentlicher Output unseres Projektes stellt der Sammelband «Global Religious Environmental Activism: Emerging Conflicts and Tensions in Earth Stewardship». Dieser entsteht in engem Austausch mit den verschiedenen Autor*innen. Neben der Publikation selbst werden/wurden in diesem Zusammenhang ein interner Workshop, sowie eine öffentliche Konferenz organisiert.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Umweltengagements religiöser und spiritueller Akteure präsentieren wir eine Auswahl empirisch fundierter Fallstudien zum religiösen Umweltengagement. Untersucht man die Spannungen dieses Engagements, so zeigt sich, dass das Verhältnis zwischen Religion und Umwelt komplexer ist, als oft angenommen.
Durch die Aufdeckung der Spannungen wird ein nuancierteres Bild des religiösen Umweltengagements gezeichnet. Religion ist weder irrelevant noch ein einfaches und unkompliziertes Mittel gegen die Umweltkrisen. Wie andere Arten von Umweltengagement steht auch das religiöse Umweltengagement vor Spannungen: Er stösst auf Widerstand, Grenzen und Konflikte. Diese Spannungen liegen manchmal in den religiösen Organisationen selbst, da bestehende Hierarchien, Gegenbewegungen, konkurrierende theologische Schulen oder einfach der Mangel an finanziellen Ressourcen interne Transformationen behindern und die Aussichten auf einen reibungslosen religiösen «greening process» zunichte machen. In anderen Fällen vereiteln Rivalitäten zwischen verschiedenen religiösen Traditionen, der Widerstand nicht-religiöser Akteure, die Inflexibilität weltlicher Institutionen oder die Marginalisierung der Religion den Einfluss religiösen Umweltengagement. Spannungen manifestieren sich auf drei verschiedenen Ebenen:
a) Innerhalb religiöser Traditionen/Gemeinschaften: als Spannungen zwischen Worten/ethischen Lehren und Taten; zwischen verschiedenen Interpretationen und Gruppen innerhalb der gegebenen religiösen Tradition; zwischen Strukturen und individuellen Ambitionen.
b) Zwischen religiösen Traditionen/Gemeinschaften: als Wettbewerb und Kampf um Legitimität, Sichtbarkeit und Authentizität zwischen verschiedenen religiösen Gruppen; als Unterschiede in den Umweltschwerpunkten, auf die sich religiöse Gemeinschaften stützen.
c) Zwischen religiösen Traditionen/Gemeinschaften und der Gesellschaft: als gesellschaftliche Barrieren, die die Umsetzung des religiösen Umweltengagements einschränken; als Kämpfe zwischen religiösen und nicht-religiösen Akteuren bei der Gestaltung der Klimapolitik; als Stigmatisierung der Religion unter Umweltschutzgruppen und Forderungen nach säkularer Argumentation; als Verstrickung mit politischen Kämpfen.
In dem geplanten Sammelband werden diese Spannungen von verschiedenen Autor*innen anhand empirischer Fallbeispiele behandelt.
Dies geschah und geschieht in enger Zusammenarbeit. Im November 2018 fand ein interner Workshop statt; im Mai 2019 eine öffentliche Konferenz.
Konferenz: "Religious Environmentalism: A Field of Tensions"
Vom 22. bis zum 24 Mai fand an der Universität Basel die internationale und öffentlich Konferenz statt.
Am Mittwoch, dem 22. Mai, lag der Fokus auf den innerreligiösen Spannungen. Von 2 bis 6 Uhr Nachmittags wurden in vier Vorträgen verschiedene Fallbeispiele hierzu behandelt.
Am Abend folgte noch eine Podiumsdiskussion zum Thema Klimastreik und welche Rolle Religion dabei spielt.
Am Donnerstag, dem 23. Mai, fanden vier Vorträge zu den Spannungen zwischen Religion und Gesellschaft statt.
Am Freitag, dem 24. Mai, widmeten sich zwei Vorträge den interreligiösen Spannungen. Am Ende folgte noch eine Abschlussdiskussion.
Weitere Infos und das Programm finden sie hier.
Podiumsdiskussion: "Climatestrike! Does Religion Matter?
Im Rahmen der Konferenz fand zudem eine Podiumsdiskussion statt. Diese wurde von Mitarbeiterinnen des Projektes (und Studentinnen des Masterstudiengangs Religion, Wirtschaft und Politik) organisiert. Thematisiert wurden die Klimastreiks und die Frage, welche Rollen hier Religion einnehmen kann.
Weiter Infos finden Sie hier.
Workshop: "Religion in Environmental Change: Empirical Insights"
Am 15. und 16. November hielten wir unseren Workshop "Religion in Environmental Change: Empirical Insights". Dieser bildete den Auftakt für den Sammelband, welchen wir herausgeben werden. In diesem ersten Schritt kamen Forschende aus verschiedenen Ländern zusammen, die sich empirisch mit der Thematik "Religion und Umwelt" beschäftigen. Es wurden die ersten Ideen und Konzepte vorgestellt und diskutiert. Darunter stellten sich etwa die Fragen, wie sich religiöse Akteure in die internationale Umweltpolitik einbringen oder wie sich die Zusammenarbeit zwischen Staaten und Religionen bei spezifischen Energiefragen ausgestaltet. Auf lokaler Ebene wurde erforscht was religiöse Akteure konkret im Umweltbereich machen, wie sich das Engagement und allfällige Unterschiede zwischen Religionen erklären lassen und welche Kooperationen zu finden sind. Einen weiteren Einblick bot die "spirituelle" Perspektive oder der Blick auf anthroposophische/biodynamische Aspekte in der Landwirtschaft. Es wurde auch diskutiert, welchen gemeinsamen Ausrichtung man in Hinblick auf das Buck fassen will - So ergab sich im Anschluss an diesen Workshop der Fokus auf verschiedene Formen von Spannungen.